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Neumark-Grundschule
Steinmetzstraße 46-50
10783 Berlin
Integrationspreis Berlin 2005 geht an den Nachbarschaftstreff Steinmetzstraße
Als einer von zwei Hauptpreisträgern erhielt das Projekt Beratung und Aktivierung von Eltern im Bülowkiez am 06.10.05 den Integrationspreis Berlin 2005 verliehen.
Das Projekt findet unter der Trägerschaft der Kiezoase Schöneberg e.V. im Nachbarschaftstreff Steinmetzstraße 68, aber auch in der Neumark-Grundschule sowie im Bülowkiez statt.
In der Laudatio hieß es, das Projekt verbinde auf hervorragende Weise Bildungsangebote für Migrant/innen mit Aktivierung und Nachbarschaftsarbeit.
Der Schwerpunkt des Preises lag in diesem Jahr im Bereich Aktivierung von bildungsfernen Eltern in Bezug auf die schulische Bildung ihrer Kinder in Zusammenarbeit mit Grundschulen.
Das traf genau den Kern der Arbeit im Nachbarschaftstreff Steinmetzstraße, wo die Einbeziehung von Eltern in die schulischen Belange ihrer Kinder in Zusammenarbeit mit der Neumark-Grundschule seit fast 2 Jahren sehr erfolgreich praktiziert wird. Es zeigte sich, dass die Eltern bei aller "Bildungsferne" sehr wohl an guter Bildung ihrer Kinder und auch für sich selbst interessiert sind. Es kommt darauf an, ihnen Schwellenängste in Bezug auf Institutionen wie Kitas und Schulen zu nehmen. Dann gelingt nicht nur ihre Aktivierung sondern es sind zu gleich wichtige Voraussetzungen für eine gelingende Integration geschaffen, wenn die Eltern sich angenommen und beteiligt wissen.
Dies war dann auch der Grundtenor des Integrationstages, in dessen Rahmen der Preis verliehen wurde. Es wurde viel über die Schlüsselfunktion der Bildung für die Integration von Zuwanderern gesprochen und darüber, dass deren Potentiale mehr zur Geltung gebracht werden müssen und dass diese das Leben in Berlin bereichern.
Der Preis bringt dem Projekt neben der Ehre auch eine finanzielle Ermunterung in Höhe von 2000,- € ein, die der Arbeit mit Kindern im Nachbarschaftstreff zu Gute kommen soll.
Der Preis und der Dank der Projektmitarbeiter/innen gilt vor allem den Anwohner/innen aus dem Kiez um die Steinmetzstr., mit denen gemeinsam der Nachbarschaftstreff zu dem wurde, was er heute ist – ein lebendiger Treffpunkt für große und kleine Leute sehr unterschiedlicher kultureller Herkunft.
Wir möchten uns außerdem bedanken beim QM Schöneberger Norden sowie beim Jugendamt Tempelhof-Schöneberg, welche das Projekt nicht nur finanziell ermöglichen sondern auch inhaltlich begleiten.
Viel Unterstützung haben wir auch erhalten von der AG Steinmetzstraße, in welcher sich außer uns Kollegen von Outreach, Jugendwohnen im Kiez, der Kita Bülowstr. sowie der Schulstation der Neumark-Grundschule regelmäßig treffen. Dieses Netzwerk ist unverzichtbar für unsere Arbeit.
Wir freuen und über die Würdigung und fühlen uns bestärkt darin, unsere Arbeit in diesem Sinne weiter zu führen und zu entwickeln.
Hamad Nasser, Gülsen Aktas, Uta Behrend
Mitarbeiter/innen des Projektes
Verleihung der 1. Kosmopolita an Gülsen Aktas |
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Eine Frau von Welt
Bezirksbürgermeister Ekkehard Band und die Integrationsbeauftragte des Bezirks Gabriele Gün Tank verliehen gemeinsam mit dem Radiosender METROPOL FM zum ersten Mal den Interkulturellen Preis für Frauen und Mädchen „KOSMOPOLITA“. Mit diesem Preis würdigen die Veranstalter die Leistungen von Frauen und Mädchen, Gruppen oder Organisationen, die sich im Bezirk Tempelhof-Schöneberg herausragend und beispielgebend für das interkulturelle Leben einsetzen. Zusätzlich würde eine Junior-Kosmopolita geehrt. Die Festansprache im Goldenen Saal des Rathauses hielt die Schirmherrin Prof. Dr. Rita Süssmuth.
Die Preisträgerin der Junior-Kosmopolita LUISA SAVCUK kam vor zehn Jahren aus Russland nach Deutschland. Trotz vieler widriger Umstände und Probleme, die Ihren Neuanfang in Deutschland erschwerten, fand Sie Kraft und Zeit, sich um viele andere Menschen mit Migrationshintergrund zu kümmern. Beim Verein Harmonie wurde sie in kürzester Zeit Ansprechpartnerin für Mütter, Väter, Kinder und Jugendliche. Vor sechs Jahren gründete sie eine Gruppe für Mädchen und junge Frauen mit unterschiedlichem kulturellen und religiösen Hintergrund in Marienfelde. Sie organisierte verschiedene Aktivitäten, von der Modenschau bis zu Theaterstücken für die Mädchen. Heute arbeitet Frau Savcuk im Verein Volkssolidarität Landesverband Berlin e.V. und hilft gewalttätigen Männern ein gewaltfreies Leben zu führen.

Gülsen Aktas, die Gewinnerin der 1. Kosmopolita ist 1957 in Ostanatolien geboren. Früh verstarb ihr Vater. Ihre Mutter kam als Gastarbeiterin ohne Ihre Kinder nach Deutschland. Hier arbeitete sie jahrelang in einer Fabrik, um für ihre vier Töchter in der Türkei sorgen zu können. Sehr viele Gastarbeiterinnen sind damals -ohne Familie- nach Deutschland gekommen. Ende der 60er Jahre lebten rund ein Drittel der Gastarbeiterinnen ohne ihre Familien in Deutschland. Sie sorgten für die daheim Gebliebenen, Ihre Töchter und Söhne. Diesen sollte es einmal besser gehen.
Gülsen Aktas wuchs bei Verwandten und in Heimen in der Türkei auf. Sie machte das Abitur und wurde Grundschullehrerin in der Provinz Diyarbakir. Erst mit 21 Jahren folgte Gülsen Aktas ihrer Mutter nach Deutschland.
Zunächst in Frankfurt am Main und später hier in Berlin, absolvierte Sie dann ein Studium der politischen Wissenschaften. Nach Ihrem Studienabschluss arbeitete Gülsen Aktas unter anderem in einem der ersten Frauenhäuser Berlins und wurde in verschiedenen Immigranten- und Frauenprojekten tätig.
2004 betreute und beriet Sie SchülerInnen und Eltern unterschiedlicher Herkunft an der Neumark-Grundschule in der Steinmetzstrasse in Schöneberg.
Sie gründete ein Frauennetzwerk für armenische, türkische, kurdische, bosnische und arabische Frauen, Mütter und Mädchen.

Seit 2007 leitet Gülsen Aktas die Seniorenfreizeitstätte Huzur in der Katzlerstrasse, das besonders von Migrantinnen der ersten Generation frequentiert wird. In dieser Einrichtung werden Selbsthilfepotentiale gefördert, der interkulturelle Dialog zwischen unterschiedlichen Ethnien jeden Alters verwirklicht und die Integration durch Bildung und Freizeitaktivitäten organisiert.
Vom Alphabetisierungskurs, über den Chor bis hin zu neuen Projektideen, wie Nordic Walking im Tiergarten oder Seniorinnenkaraoke bietet Huzur zahlreiche Angebote. Auch Ausflüge zum Thema "Deutsche Geschichte" erfreuten sich im letzten Jahr großer Beliebtheit.
Ob Schwimmen oder Rad fahren, Gülsen Aktas versucht den Huzur Besucherinnen Träume aus Kindheitsstagen zu erfüllen. Die Frauen "erschwimmen" sich im Huzur mit über 50 Jahren ihr Seepferdchen.
Ein Wunschprojekt von Frau Aktas trägt den Titel "Meine Oma fährt Fahrrad". Enkeltöchter, die ihren Großmüttern das Rad fahren beibringen.
Auch in Zukunft wird Gülsen Aktas mit ihren großartigen Projektideen und außergewöhnlichen Aktionen in Schöneberg und darüber hinaus Menschen verschiedenster Kulturen und Altersgruppen zusammen führen. Sie hat die Gabe jene Menschen zu mobilisieren, die für andere unerreichbar erscheinen.
Aufgrund Ihrer eigenen Biographie, aber auch weil Sie keine Probleme scheut, engagiert sie sich besonders für das selbstbestimmte und selbstständige Leben von Frauen und Mädchen. Deshalb hat die Jury Gülsen Aktas zur KOSMOPOLITA 2009 gewählt.
Bildergalerie von der Verleihung der 1. Kosmopolita
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Juni 2009 Stadtteilzeitung < Inhaltsverzeichnis
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Copyright für Neumark-Grundschule-Berlin
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