Seit April 2005 findet an unserer Neumark-Grundschule in Zusammenarbeit mit dem Paulo Freire Institut ein Lesepatenprojekt statt. Nach einer Erprobung in den damaligen 1. Klassen, gibt es mittlerweile in allen Klassenstufen Patenschaften.
Dieses Projekt gestaltet sich folgendermaßen:
Die Arbeit der Lesepaten
Die ehrenamtlichen Lesepaten sind zu 70 Prozent Rentner und überwiegend Frauen. Sie sind in der Regel sehr kompetent, gut qualifiziert und hoch motiviert, etwa 50 Prozent sind Akademiker. Die Lesepaten verpflichten sich für ein Jahr, regelmäßig mit den Schülern in den Schulen zu lesen. In den meisten Schulen werden sie zunächst den unteren Klassen zugeteilt. Zwischen ein bis drei Paten pro Klasse arbeiten einmal pro Woche drei bis vier Stunden oder zweimal zwei Stunden mit den Kindern. Sie sitzen mit im Unterricht und lesen mit einzelnen Kindern oder Kleingruppen in den Differenzierungsphasen des Unterrichts. Viele lesen den Kindern auch im Anschluss an den Unterricht vor. Den kleineren Kindern, die noch nicht lesen können, wird vorgelesen. Den älteren Kindern hören die Lesepatinnen und –Paten beim Lesen zu und sprechen mit ihnen über den Text.
Die Lesepaten kommen mindestens für ein halbes Jahr verbindlich und ehrenamtlich ein Mal in der Woche in die Neumark-Grundschule. Sie verbringen jeweils zwei Schulstunden mit den Kindern in einem dafür vorgesehenen Raum. Das Projekt findet im Rahmen unserer Ganztagsschule vormittags oder nachmittags statt.
Die Lesepaten wählen gemeinsam mit den Kindern Bücher aus und schauen sich diese an bzw. lesen gemeinsam, je nach Lesefähigkeit der Schüler. Sowohl der Schüler als auch der Lesepate liest vor. Das gemeinsame Lesen und Sprechen sowie die individuelle Zuwendung ohne Leistungsdruck sollen bei den Kindern das Interesse für Bücher wecken und eröffnen ihnen darüber die Möglichkeit, ihre Umwelt neu zu erfahren und zu entdecken. Sie können schrittweise ihren Wortschatz erweitern, lernen ihre Welt sprachlich besser auszudrücken, zu kommunizieren und Gedanken auszutauschen. Die Lesepaten sind Menschen, die Freude an der Literatur und an der Kommunikation mit Kindern haben! Sie brauchen keine akademische Voraussetzung, sondern nur die Lust, mit Kindern das Abenteuer der Sprache und des Verstehens von Texten zu entdecken.
Regelmäßig werden vom Paulo Freire Institut kleine Fortbildungen durchgeführt, in denen die mit den Kindern gemachten Erfahrungen ausgetauscht werden und Anregungen für Methoden des Vorlesens, des Besprechens und des kreativen Umgangs mit Texten gegeben werden. In größeren Abständen finden auch Treffen aller beteiligten Lesepaten und Lehrer/-innen statt. Es besteht außerdem eine Kooperation mit der Stadtbücherei Schöneberg Nord, die die Lesepaten bei der Auswahl der Lektüre unterstützt.
Presseeinladung: Würdigung ehrenamtlich Tätiger
Am 4. Dezember 2006 zeichnete die Staatssekretärin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Hella Dunger-Löper, ehrenamtlich Tätige, die sich durch ihr freiwilliges bürgerschaftliches Engagement besonders herausgehoben haben, aus. Diesmal werden von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Bürgerinnen und Bürger unterschiedlichen Alters und nationaler Herkunft aus dem Quartier "Schöneberger Norden" geehrt, die sich um die Stärkung der Nachbarschaft verdient gemacht haben. Sie helfen Menschen oder dienen der Gemeinschaft im kulturellen, sozialen und Bildungsbereich, bei der Quartiersarbeit, in Mieterbeiräten und anderen Schwerpunkten. Als Anerkennung und Wertschätzung für diese Arbeit erhalten Frauen, Männer und Jugendliche aus dem Quartier den Berliner Freiwilligenpass verliehen.
Die Staatssekretärin der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Hella Dunger-Löper und die Bezirksstadträtin für Familie, Jugend und Sport des Bezirks Tempelhof-Schöneberg, Angelika Schöttler würdigen die ehrenamtlich Tätigen und übergeben den Berliner Ehrenamtspass sowie Urkunden.
"Das Beispiel des ehrenamtlichen Engagements im Quartier ist Vorbild: Das sind Lesepatenschaften in der Neumark-Grundschule oder in Kitas, Elternbeiräte und Bildungsveranstaltungen, der Einsatz bei Mieterbeiräten oder beim internationalen Chor im Pallasseum. Auch in Nachbarschaftstreffs oder beim Frauenfrühstück, der Mitarbeit in Partizipationsgremien, wie im Präventionsrat, im Quartiersrat oder in Aktionsfonds. Die Beispiele ließen sich noch lange fortsetzen. Es sind auch alle Altersgruppen vertreten, von 13 bis über 80. Besonders freue ich mich darüber, dass die Zahl Ehrenamtlicher mit migrantischem Hintergrund überdurchschnittlich vertreten ist - mit steigender Tendenz. Das, was Sie leisten und wir heute ehren, ist das Knüpfen von Netzen der Solidarität, das Bauen von Brücken zwischen Menschen verschiedener Kulturkreise und Generationen. Das ist es, was eine funktionierende Gesellschaft - heute mehr denn je - braucht."
Als "Kulturevent" wird eine Tango-Vorführung von Bewohnerinnen und Bewohnern aus dem Kiez präsentiert. Moderiert wird das Ganze vom Quartiersmanagementteam des Schöneberger Nordens. Die Schülerinnen und Schüler der Cafeteria "Al Dente" richten das Büffet in Eigenregie aus.
Im Zentrum unserer pädagogischen Arbeit steht das Kind.
Wir beziehen die Eltern in die Bildungsprozesse Ihrer Kinder ein. Anregende Räume und Materialien bieten Ihrem Kind Möglichkeiten der Selbstbildung.
WIR HABEN FÜR IHRE KINDER:
- einen gestalteten Schulhof
- einen Computerraum
- eine Schulbücherei
- ein Schüler- und Elterncafe"
- eine Schulstation
- musische und künstlerische Angebote: z.B. Bläserklasse, Gitarren-AG, Theaterprojekte, Trommelgruppe, Geschichtenwerstatt
- sportliche Angebote für Mädchen und Jungen: z.B. Basketball, Mini-Marathon, Fußball, Kletterwand
- einen Schulgarten
- eine Koch-AG in der Lehrküche
- Pausenangebote: Tanz, Bücherei, Pc-Raum, Speedstacks
- einen Verkehrsgarten: Erwerb des Fahrradführerscheins