PANNEN

Mit dem Bus-Shuttle ins Klassenzimmer
SCHULSTART IN BERLIN - Noch drei Tage, dann beginnt für 41 000 Kinder die Schulzeit. Autofahrer sollten auf die gelben Erstklässler-Mützen achten und Eltern nicht so viel in den Ranzen packen.

11.08.2005

Lokales - Seite 23

Tobias Miller

In der Neumark-Grundschule in Schöneberg hat das Schuljahr mit einem Baustundenplan begonnen. Weil die Fassadenarbeiten noch nicht abgeschlossen sind, konzentriert sich der Unterricht auf fünf Stunden am Vormittag, danach ist Schluss. Denn dann wird die Fassade abgeschliffen. Bei dem Staub und Dreck sei Unterricht nicht möglich, sagt Schulleiter Ulf Schröder. Jeden Tag wird die Schule dann sauber gemacht für den nächsten Unterricht. Der Stundenausfall halte sich in Grenzen, sagte er.

Schröder wusste schon vor den Ferien, dass er mit der Einschränkung ins neue Schuljahr startet. Die Arbeiten an seiner Schule haben erst zwei Wochen vor Ferienende beginnen können, weil die Ausschreibung nicht früher möglich war. Jetzt wird vormittags verfugt, nachmittags an der Fassade geschliffen, der Keller zu einer Mensa ausgebaut und die Aula renoviert. "Ich bin froh, dass überhaupt gebaut wird", sagt Schröder.

Das Bauen an der City-Grundschule in Mitte wird noch etwas länger dauern. Das künftige Schulgebäude in der Sebastianstraße ist, anders als zugesagt, nicht fertig geworden. Eine Decke hatte sich bei der Sanierung als nicht tragfähig erwiesen. Die Kinder müssen in den zweiten, gut einen Kilometer entfernten Standort in der Adalbert-straße ausweichen. Seit gestern fährt ein Bus zwischen den beiden Standorten, damit die Kinder sicher zur Schule kommen.

Der Landeselternausschuss verlangt dienstrechtliche Konsequenzen gegen den Schulleiter der City-Grundschule, weil er die Eltern nicht rechtzeitig informiert habe. Ebenso gegen die Schulleiterin der Tucholsky-Oberschule in Pankow. Dort war der Stundenplan nicht fertig, weil ein Kollege krank geworden war. Schulsenator Klaus Böger (SPD) sprach gestern nach einem Besuch der City-Grundschule von "vermeidbaren Kommunikationsproblemen". Die Schulaufsicht sei nicht rechtzeitig über die Verzögerungen informiert worden. Als "völlig inakzeptabel" bezeichnete es Böger, dass an der Tucholsky-Schule der Stundenplan nicht rechtzeitig fertig gestellt worden sei. (tom.)